Bücherliste 2012 // VIII
Jane Austen (Angelika Beck), »Emma«, Insel Verlag
Ach, die kleinen Engländerinnen! Zwar erkennt die Leserin schon ganz am Anfang kilometerweit gegen den Wind, dass die quirlige Emma am Ende ihren knurrigen Nachbarn Mr. Knightley abkriegen wird, aber der Weg dorthin ist halt einfach zu reizvoll. Es wird geredet, geredet, geredet, und Emma ist gerade in ihrer emanzipierten Eigensinnigkeit einfach ein hinreißendes Stück. Alle Charaktere sind liebevoll gesehen und mit gerade so viel Übertreibung gezeichnet, dass man Spaß daran hat, ohne es als Satire abtun zu können. Und gleichzeitig taucht man ein in eine Welt der Höflichkeit, Zurückhaltung und strengen Regeln, die von den Menschen unhinterfragt respektiert wird, unter der sie allerdings manchmal auch leiden (Die Langeweile! Die Ungewissheit!) und deren Grenzen sie immer wieder neu ausloten.
Ein paarmal nur bin ich über die Übersetzung gestolpert. Ein Beispiel: Ist das Wort »lecker« tatsächlich der Stilebene zuzurechnen, auf der im Original gesprochen wird? Dass »Referenz« steht, wo »Reverenz« gemeint ist, kann allerdings auch ein Satzfehler sein, so wie der unmotivierte Zeilenwechsel mitten in einem Absatz und andere typografische Pannen. Doch ich will nicht meckern, denn ...
Wie kam ich dazu?
... ich habe das Buch aus einer Wühlkiste gezogen und keine sechs Euro dafür ausgegeben. Fair enough.
Ach, die kleinen Engländerinnen! Zwar erkennt die Leserin schon ganz am Anfang kilometerweit gegen den Wind, dass die quirlige Emma am Ende ihren knurrigen Nachbarn Mr. Knightley abkriegen wird, aber der Weg dorthin ist halt einfach zu reizvoll. Es wird geredet, geredet, geredet, und Emma ist gerade in ihrer emanzipierten Eigensinnigkeit einfach ein hinreißendes Stück. Alle Charaktere sind liebevoll gesehen und mit gerade so viel Übertreibung gezeichnet, dass man Spaß daran hat, ohne es als Satire abtun zu können. Und gleichzeitig taucht man ein in eine Welt der Höflichkeit, Zurückhaltung und strengen Regeln, die von den Menschen unhinterfragt respektiert wird, unter der sie allerdings manchmal auch leiden (Die Langeweile! Die Ungewissheit!) und deren Grenzen sie immer wieder neu ausloten.
Ein paarmal nur bin ich über die Übersetzung gestolpert. Ein Beispiel: Ist das Wort »lecker« tatsächlich der Stilebene zuzurechnen, auf der im Original gesprochen wird? Dass »Referenz« steht, wo »Reverenz« gemeint ist, kann allerdings auch ein Satzfehler sein, so wie der unmotivierte Zeilenwechsel mitten in einem Absatz und andere typografische Pannen. Doch ich will nicht meckern, denn ...
Wie kam ich dazu?
... ich habe das Buch aus einer Wühlkiste gezogen und keine sechs Euro dafür ausgegeben. Fair enough.
Cavola Rapa - 22. Mai, 08:31