Bücherliste 2012 // IX
Gustave Flaubert (Maria Dessauer), »Lehrjahre des Gefühls. Geschichte eines jungen Mannes«, Insel Verlag
Wasndas? Mon dieu, was für ein seltsamer Schreibstil. Abgehackt und sprunghaft erzählt er von Gefühlen und Wünschen, die mir völlig fremd sind. Dazu kommen unmotivierte Zeitenwechsel (Präsens bei Landschaftsbeschreibungen) und immer wieder wechselnde Gewichtungen: Man weiß nicht so genau, ist es eine Geschichte des Erwachsenwerdens oder sollen doch die politischen Umwälzungen Mitte des 19. Jahrhunderts im Zentrum stehen? Wie beides zusammenspielt wird jedenfalls nicht klar. Die vielen Fußnoten, die die extrem zeitgebundenen Anspielungen erklären, langweilen auch eher, als sie dem Roman gut tun. Wenn man aber dran bleibt, entwickelt das trotzdem einen gewissen Sog. Schließlich will man einfach nur wissen, welche Frau er denn jetzt wirklich nimmt.
Alles in allem eine versunkene Welt, die nur aus falschen Gefühlen besteht. Das wird besonders klar in der kurzen Passage, die Frédéric mit Rosanette auf dem Lande verbringt. Die beiden erleben ein ungestörtes Glück und eine zarte Liebe, die Frédéric aus Herzenskälte und Egoismus zerstört. Trotzdem wird er eher als Narr geschildert, dem am Ende der Freund bestätigt, er habe »zu viel Gefühl« gehabt, um in der Liebe glücklich zu werden. Da bleibe ich lieber bei meinen Engländerinnen.
Wie kam ich dazu?
Wühlkiste. Klassiker. Sollte man gelesen haben. Ist jetzt erledigt.
Wasndas? Mon dieu, was für ein seltsamer Schreibstil. Abgehackt und sprunghaft erzählt er von Gefühlen und Wünschen, die mir völlig fremd sind. Dazu kommen unmotivierte Zeitenwechsel (Präsens bei Landschaftsbeschreibungen) und immer wieder wechselnde Gewichtungen: Man weiß nicht so genau, ist es eine Geschichte des Erwachsenwerdens oder sollen doch die politischen Umwälzungen Mitte des 19. Jahrhunderts im Zentrum stehen? Wie beides zusammenspielt wird jedenfalls nicht klar. Die vielen Fußnoten, die die extrem zeitgebundenen Anspielungen erklären, langweilen auch eher, als sie dem Roman gut tun. Wenn man aber dran bleibt, entwickelt das trotzdem einen gewissen Sog. Schließlich will man einfach nur wissen, welche Frau er denn jetzt wirklich nimmt.
Alles in allem eine versunkene Welt, die nur aus falschen Gefühlen besteht. Das wird besonders klar in der kurzen Passage, die Frédéric mit Rosanette auf dem Lande verbringt. Die beiden erleben ein ungestörtes Glück und eine zarte Liebe, die Frédéric aus Herzenskälte und Egoismus zerstört. Trotzdem wird er eher als Narr geschildert, dem am Ende der Freund bestätigt, er habe »zu viel Gefühl« gehabt, um in der Liebe glücklich zu werden. Da bleibe ich lieber bei meinen Engländerinnen.
Wie kam ich dazu?
Wühlkiste. Klassiker. Sollte man gelesen haben. Ist jetzt erledigt.
Cavola Rapa - 30. Mai, 10:52